Um die Einstellung des pH-Werts und der Pooldesinfektion optimal durchführen zu können, ist es wichtig, die chemischen Zusammenhänge zu kennen, die für die Desinfektionsleistung in Pools verantwortlich sind.
Bei der Desinfektion von Poolwasser sollen schädliche Keime, also Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze, abgetötet werden.
Das hierzu am häufigsten eingesetzte Mittel ist Chlor.
Chlor, das zur Pooldesinfektion meist in Form von Hypochlorit eingesetzt wird, ist ein starkes Oxidationsmittel aus der Gruppe der Halogene. Es ist schon in niedrigen – für den Menschen unbedenklichen - Konzentrationen sehr effektiv und tötet Mikroorganismen in kürzester Zeit zuverlässig ab. Darüber hinaus ist es relativ preiswert und leicht zu erzeugen. Neben Chlor werden zur Pooldesinfektion auch andere Oxidationsmittel wie Brom, Jod, oder Ozon verwendet.
Die Wirksamkeit von Chlor beruht auf der Oxidation der Zellmembranen von Mikroorganismen und damit der Störung ihres Stoffwechsels. Damit eine sichere Desinfektion gewährleistet ist, muss ein bestimmter Anteil an freiem Chlor im Wasser verfügbar sein. In Wasser zugegebenes Chlor dissoziiert – stark vom pH-Wert abhängig – in drei Spezies (s.u.). Die gewünschte, wirksame Spezies ist dabei die Hypochlorige Säure (HCIO). Diese steht mit zwei weiteren Spezies im Gleichgewicht, dem Chlor (Cl2) und dem Hypochlorit (ClO-):
Cl2 + 2 H2O ↔ H3O+ +Cl- + HClO
HClO + H2O ↔ H3O+ + ClO-
Freies Chlor bezeichnet nun die Summe der Stoffkonzentrationen von elementarem Chlor Cl2, der hyperchlorigen Säure HOCl und Hypochlorit OCl -, die nicht an andere Verbindungen gebunden sind. Die Angaben erfolgen in [mg/l] , [g/m³] oder in Gewichts-ppm.
Elementares Chlor ist nur im sauren Bereich unter pH 3 stabil. Bei den in der Regel im Schwimmbadwasser herrschenden pH-Werten zwischen 6,5 und 7,2 liegt Chlor hauptsächlich als die für die Desinfektion verantwortliche Komponente, hypochlorige Säure HOCl, vor.